Bots im Büro
Forschungsbericht der Hans-Böckler-Stiftung
Forschungsbericht der Hans-Böckler-Stiftung
Überall ist zu lesen, dass mit der digitalen Transformation ein neuer Automatisierungsschub einhergeht. Vor allem bei geistiger Arbeit. Auch im Büro. Aber was heißt das tatsächlich? Welche Folgen hat das für die Beschäftigten, ihre Arbeit und ihr Bewusstsein? Diese Fragen beantworten die beiden Forscher Thomas Lühr und Tobias Kämpf in ihrem Forschungsbericht »Bots im Büro. Künstliche Intelligenz und der Wandel von Angestelltenarbeit in der digitalen Transformation«.
Die Studie nimmt eine Bestandsaufnahme der tatsächlichen Praxis des KI-Einsatzes in den Unternehmen vor, schaut sich in Fallstudien konkrete Veränderungen der Angestelltenarbeit in Betrieben der IT, der Industrie und der Dienstleistungen an und analysiert exemplarisch, wie der Wandel subjektiv erlebt wird. Im Fazit gehen die Forscher darauf ein, welche Schlussfolgerungen sich für die Zukunft der Angestelltenarbeit und für die Chancen und Notwendigkeiten von Interessenvertretung ergeben.
Vorweg: Die Bestandsaufnahme zeigt, dass KI bereits jetzt in den Betrieben an Bedeutung gewinnt. Dabei ist es den Unternehmen nicht nur wichtig, die Kosten zu senken. Vielmehr zielt der KI-Einsatz oft auch darauf ab, den Fachkräftemangel zu kompensieren oder neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.
Interessante Erkenntnis: Bei den Tech-Angestellten lässt sich etwas beobachten, was von bisherigen Annahmen über die sogenannte Angestelltenmentalität abweicht. Statt sich primär an den wirtschaftlichen Interessen des Betriebs zu orientieren, lässt sich eine stärkere Ausrichtung an einer gesellschaftlichen Sinnorientierung erkennen sowie eine Offenheit für gewerkschaftliche Solidarität. Das eröffnet möglicherweise neue Spielräume, um betriebliche Macht und politischen Einfluss der Betriebsräte zu erweitern.
Die 100-seitige Study der Hans-Böckler-Stiftung kann heruntergeladen werden.